Herzlich Willkommen bei der TRAUMFÄNGERIN...

... ich freue mich, dass du mir beim "Träume einfangen" Gesellschaft leisten willst :D


Januar 10, 2011

Meine Lieben,
seit in meinem Familien-/Bekanntenkreis dieser Schicksalsschlag mit dem tödlichen Unfall geschehen ist, traue ich mich kaum über meine Schwierigkeiten im Alltagsleben zu sprechen. Ich habe Hemmungen, fühle mich so dumm. Ist nicht das Wichtigste, einfach das "Geschenk LEBEN" zu haben? Ohne "wenn und aber"? Ich kämpfe natürlich immer noch, jetzt wo der Urlaub von J. vorbei ist, muss/will ich wieder einen geregelten Alltag hinkriegen. Aber heute beispielsweise wanderte ich nur völlig diffus durch die Wohnung, fing alles an, brachte nichts zu ende. Bin unglücklich über meine Undiszipliniertheit. Gleichzeitig fühle ich mich schuldig. Schuldig, mein Leben nicht einfach annehmen zu können. Glücklich und zufrieden zu sein, dass ich am Leben bin (mir ein zweites Leben geschenkt wurde!). Ist das nicht verrückt?

2 Kommentare:

Livia hat gesagt…

Nein, es ist nicht verrückt. Jeder kennt dieses schlechte Gewissen, diese Situation, die du schilderst. Ich denke, dass jeder Mensch in seinem Leben eine Bürde, einen Rucksack zu tragen hat. Jeder Mensch hat seine eigenen Probleme, die er nicht bewältigen kann oder mit denen er umgehen muss.
Der Alltag wird wieder einkehren, du wirst einen Weg, DEINEN Weg finden, mit dem Leben fertig zu werden.

Ganz liebe Grüsse

Eponine

Elisabeth J.-S. hat gesagt…

Bitte, trau dich weiter zu sprechen. Und verrückt ist es schon gar nicht, was Du Dir für Gedanken machst.
Als ich Dir den Kommentar schrieb, kurz nach dem Unfall, war die 20jährige Tochter von Bekannten schon verunglückt. Wir haben es fast zu spät erfahren und wir sind noch immer fassungslos. Ausbildung gut beendet, Job, eigene Wohnung. Sagt am Abend zu ihrer Mama:"Ich bin so glücklich und wünsch mir für das neue Jahr einen Freund. Bis morgen, Mama."
Es gab kein morgen mehr. Sie ist auf dem Weg in die Arbeit verunglückt. Ich hab an dem Tag bei Dir gelesen und war so verstört, traurig.
Doch trotz allem bin ich mir ganz fest sicher, dass keiner der schon gegangen ist möchte, dass wir nicht gut weiterleben.
Mein Bruder würde unglücklich sein, wenn ich den Boden verliere, weil er verunglückt ist. Er hat so gern gelebt. Und das mag er auch von uns so weitersehen ... Das heisst nicht, dass ich nicht um ihn sehr oft weine...
Liebe Grüsse, und gute Stunden in diesem Jahr wünscht Dir
Elisabeth